Freitag, 26. Oktober 2012

Ausflug nach Kampung Lorong Buangkok

26.Oktober 2012 - Feiertag in Singapur! Welcher? Hari Raya Haji. Es ist wohl der höchste muslimische Feiertag, 70 Tage nach dem Monat des Ramadan.
Wir haben uns an diesem Tag auf den Weg gemacht, das letzte Dorf Singapurs - Kampung Lorong Buangkok - zu besichtigen. Wir hatten darüber in einem Artikel eines deutschen Magazins hier in Singapur gelesen. Niemand kennt dieses Dorf, geschweige weiß, wo es sich befindet und in dem Artikel war der Weg dorthin auch nur vage beschrieben. So haben wir um 10:00 Uhr das Haus verlassen - früh für die Roysings, spät für eine zunehmend heißer werdende Wanderung. "Unsere" U-Bahn hat uns direkt zur im Artikel beschriebenen Haltestelle gebracht. Wir stiegen in einer total zubetonierten Wohnsiedlung aus. Wohin das Auge blickt HDB`s - der ganze Stolz der Singapuren. HDB kommt von Housing and Development Board, die eine Art öffentliche Wohnungsverwaltung darstellen. Ich fühlte mich wie in Frankfurt/ Oder in den 80ern. 

So sind wir nun bei zunehmender Hitze durch die Schluchten der Betonklötze maschiert. Auch das muss man sehen, um Singapur zu kennen. Irgendwann stießen wir schon auf eine Wiese und meinten, da könnte auch ein Dorf sein. Wir mußten aber noch viel, viel weiter laufen. Tatsächlich waren die Straßen mit Hochhäusern irgendwann plötzlich zu Ende. Wir fragten eine Frau, die genau wie wir in Richtung Einsamkeit ging, ob sie wisse wo sich das Dorf Kampung Lorong Buangkok befände. Sie meinte nur, die Straße, auf der wir gerade gingen, münde in einer Sackgasse, vielleicht befände sich das Dorf in einer anderen Richtung. Sie kannte es aber nicht. Der Isi hatte aber ein gutes Gespür und so waren wir dann 3 1/2 Stunden später tatsächlich am Eingang des ca. 20 Häuser großen Dorfes.
Auch wenn alles sehr privat aussah, liefen wir einfach den unbefestigten Weg Richtung ausgeschriebener Moschee. An einigen Häusern vorbei, hatten wir auch schnell das Ende des Dorfes erreicht - fast jedenfalls. Für uns gab es erst einmal im Schatten der Regenwaldbäume ein Picknick. Ich habe mich dann auf einem kleinen Fußweg noch weiter getraut und noch mehr Häuser entdeckt. Alles sah nicht verlassen, aber geschlossen aus. Und es sah wunderschön bepflanzt, liebevoll dekoriert und alles sehr herzlich aus. Auf meinem Zurückweg kam ich mit einem Einheimischen ins Gespräch. Er meinte, ich solle die Kinder holen, so dass sie sich auf den Stühlen im Schatten ausruhen können. Bald waren die malayische Familie und wir alle auf der Veranda versammelt. Es war das Haus der Großmutter und heute trafen sich alle Onkels, Tanten, Cousins und Cousinen hier, anläßlich des
Hari Raya Haji, um dieses Fest gemeinsam zu feiern. Sie waren alle total relaxt, holten 4 Eisgetränke für uns Verdurstende auf die Veranda und erzählten mit uns. Ein Cousin pflückte nach einiger Zeit mit Jakob von dem zentral stehenden Kakao-Baum einige Früchte. Hier hat sie wohl noch nie jemand gegessen. Er brach eine Frucht auf, deren innere Kerne ein wenig der Mangosteen ähneln. Sie schmecken süß und fruchtig, aber mit wenig Fruchtfleisch. Jakob futterte dennoch das Innere einer ganzen Kakaobohne leer ;). Nach einer Weile verabschiedeten wir uns und bedankten uns für ihre wunderbare Gastfreundschaft. Diese Familie hat uns ein wenig geholfen, auch ein Zuhause in Singapur zu sehen, denn das ist noch das echte Singapur!







Sonntag, 21. Oktober 2012

Happy Deepavali in Little India

Der Isi war erst einmal in Little India, in Singapore. Gestern kam er zurück aus Pune und heute haben wir uns gleich in das bunte, laute Treiben in Little India gestürzt. So war die Eingewöhnung in Singapore deutlich einfacher. Unser Ausflug begann zwar mit tropischem Regen, aber das hat uns nicht von unserem Spaziergang durch dieses wuselige Viertel abgehalten. Wir stellen immer wieder fest, wie schön die Straßen sind, wie bunt die Häuser und wie lustig und freundlich die Leute. Es schallt aus den kleinen Läden laute indische Popmusik, überall brennen Räucherstäbchen und es riecht nach Blumen, die sich die Frauen ins Haar binden oder die als Opfergaben verstreut werden.
In Little India wird am 13. November das Fest Deepavali gefeiert, ein mehrtägiges hinduistisches Lichterfest. Schon jetzt sind überall riesige Bühnen aufgebaut und viele extra Marktbereiche. Die Straßen sind geschmückt und es sind unmengen von Menschen unterwegs.
Wir haben uns einfach unters Volk gemischt und uns dem bunten Treiben hingegeben. Sind durch die Straßen gebummelt, durch den Tempel gegangen, haben vorzügliches indisches Essen (mit den Händen) gegessen und waren am Tagesende im L' étoile einen Kaffe trinken, Kuchen und Eis essen. Danke für den Tipp - Annika!





















Sebastian (wieder) in Indien

Ein zweites Mal durfte ich fuer 6 Tage nach Indien reisen. Zur high-tech-Firma Infosys nach Pune, um ein Training zu besuchen und einige Themen mit den Infosys-Kollegen zu besprechen. Wie beim ersten Mal (siehe blog vom Februar 2012) gehts am Sonntag (14.10.2012) mit Singapore-Airlines nach Mumbai, von dort mit dem Auto nach Pune, eine knapp 4-stuendige Fahrt. In Mumbai angekommen, treffe ich zwei BMW Kollegen aus Korea, welche auch zum Training angereist waren. Gemeinsam teilen wir uns das Taxi.
Bei Infosys in Pune angekommen, kann ich unseren Fahrer dazu bringen, uns noch ins 'downtown' zu bringen, um noch ein wenig von der Stadt zu sehen (wohl wissend, dass die folgenden Tage mehr der Arbeit und dem Training gewidmet werden muessen, und wenig Zeit fuer sightseeing verbleiben wird).
Der Ausflug lohnt sich, die Stadt empfaengt uns mit viel Verkehr und Staus, vielen Menschen und Marktstaenden, es ist laut, staubig und dreckig, aber eben auch lebendig, nach Gewuerzen und Dueften riechend, farbenfroh, interessant, mit Jungen und Alten, welche alle nur erdenklichen Dinge zum Kauf anbieten, feilschen und kaufen, essen und trinken, spielen oder nur dem Treiben zu gucken. So wie wir.
Die Woche vergeht wie im Flug, aber ich schaffe noch einen weiteren Abendausflug nach Pune, sowie einen kurzen Ausflug in eine nahe gelegenen Tempel. Dann gehts am Freitag abend wieder zurueck nach Singapur.
Es bleiben die Eindruecke grosser Gegensaetze, mit dem sauberen und hochmodernen Infosys-Campus auf der einen - und den slums auf der anderen Seite, sowie dem quick-lebendigen und farbigen Indien als Gesamtes.

Heilige Kuh an der Autobahn































Freitag, 19. Oktober 2012

Herbst in Singapore

Ich weiß, einen echten Herbst in Singapore gibt es nicht. Jedoch beginnen langsam die täglich langanhaltenden Gewitter und Monsterregenschauer. Das bedeutet, die Regenzeit beginnt. Unsere Art von Herbst. Aber alte Fotos und Postkarten, Bastelarbeiten von den Kindern und Gerlinde, Zeitungsausschnitte von Marianne und sonst noch ein bißchen Herbstdeko erinneren uns daran, wie es wäre jetzt den Herbst zu erleben.
Blätter fallen in Singapur jedoch immer von den Bäumen und so sammeln die Jungs buntes Laub, fast wie in Rijswijk, jetzt fehlen nur noch Eicheln und Kastanien. Dafür gibt es bei uns Kautschuksamen und Früchte, die wir nicht kennen.






Fliegenpilze im Kautschuk

Helloween und Helloweena