Ende Juni/Anfang Juli gönnten wir uns eine gute Woche Urlaub in Myanmar! Zusammen mit Stefan und Andrea aus Berlin, die mit ihren Zwillingen Julius und Luisa ein paar Tage zuvor in Singapore angekommen waren, machten wir uns auf den Weg.
Myanmar, das ehemalige Burma, grenzt an Indien, China und Thailand, und öffnet sich, nach langer Diktatur, erst langsam der Welt und dem Tourismus.
Unser Ziel ist Bagan: Bagan ist eine historische Königsstadt mit über zweitausend erhaltenen Sakralgebäuden aus Ziegelstein, erstreckt sich über ca. 36 km² in einer versteppten Landschaft und bildet eine der größten archäologischen Stätten Südostasiens. Um dorthin zu gelangen fliegen wir zuerst nach Yangon, dem ehemaligen Rangun (und ehemalige Hautstadt Birmas). Eingecheckt im protzigen "Traders Hotel" machen wir uns auf zu einer kleinen Stadtbesichtigung, denn der Weiterflug nach Bagan erfolgt erst am nächsten Morgen. Das Hotel liegt im alten Zentrum der Stadt, zu Fuss wandern wir zur Sule Pagode. Mit der Sule Pagode bekommen wir einen ersten Vorgeschmack auf die Tempel-Architektur und buddhistische Reliquienverehrung, denn eine Reliquie Buddhas ist in der Regel der Grund, warum eine Pagode, ein Stupa oder ein Tempel erbaut wurde. Im Fall der Sule Pagode ist es ein Haar (oder eine Haarsträhne) Buddhas, welches in der Pagode aufbewahrt wird.
In einem kleinen Restaurant essen wir zu Abend - was schon einem ersten Abenteur gleicht, denn für 4 Kinder und 4 Erwachsene etwas zu bestellen bei einem Kellner, der kaum englisch spricht, ist nicht einfach: Dem einen zu scharf, dem anderen nicht erkennbar, was es ist. Der eine mag keinen Reis, oder keinen Fisch oder keine Sosse... Nur Getränke sind einfach: Coke, Fanta oder Sprite! Naja, alle werden satt, und es geht zurück ins Hotel.
Am nächsten Tag erreichen wir schon Vormittags Bagan. Das Aureum Palace empfängt uns mit einem Staunen im Gesicht: Ein Luxus-Hotel, sehr schön und weitläufig angelegt mit Häusern aus rotem Ziegelstein, Pools, offenen Restaurants, Spa- und Fitnessraum. Das Hotel akzeptiert jedoch keine Kreditkarte, sondern nur Bares in US- oder Singapore-$, oder EUR.
Am zweiten Tag fahren wir mit "unserem" Taxi nach 'Old Bagan', dem früheren Zentrum von Bagan. Dort machen wir mit zwei Pferdekutschen eine Rundtour. Durch das über 1100 Jahre alte Sarabha Tor geht es in das Innere der ehemals befestigten Stadt. An verschiedenen Tempeln machen wir halt, gucken und staunen. Den Kindern gefällt die Pferdekutsche am Besten!
In den folgenden Tagen machen wir weitere Ausflüge: Nach Nyaung U, dort besichtigen wir die gewaltige und grössten Teils vergoldete Shwezigon Pagode (mit einer heiligen Zahnreliquie von Buddha), den Prototype für fast alle Pagoden in Myanmar, erbaut in der Mitte des 11. Jahrhunderts.
Und machen Pause auf einem Volksfest, welches uns mit den zum Teil Hand-getriebenen, teils abenteuerlich zusammengeschraubten Karussels begeistert. Hier hängt die Jugend ab, genauso wie an jedem deutschen Volksfest; statt am Autoscooter trifft man sich hier an der von einem laut knatterndem Motor angetriebenen hölzernen Riesen-Schiffs-Schaukel! August darf ins Kettenkarussel, Jakob, Julius und Luisa vergnügen sich in der riesigen 'Bouncing castle'.
Am nächsten Nachmittag geht es nach New Bagan. Dort treffen wir auf mit Handy ausgestattete Mönche, welche unsere blonden Kinder fotografieren wollen, und erkunden weitere Tempel.
Mit einem kleinen Kahn machen geht es am Sonntagnachmittag auf den Ayeyarwady. Von Nyang U geht es fluss-aufwärts zur Besichtigung des Thetkyamuni und des Kyaukku Umin Tempels, werden am Tempel zum Tee eingeladen und geniessen die Aussicht vom Boot aus auf das lebendige Ufer: Kinder baden, Frauen machen die Wäsche und Tiere trinken am Fluss. Unser letzter und einziger Ganztagesausflug bringt uns auf den Mount Popa. Dieser Berg ist vor allem bei vielen Sekten beliebt. Der Weg nach oben ist gesäumt von nach Futter suchenden Affen in allen Größen. Oben genießen wir eine nette Aussicht, legen Blumen ab und marschieren dann wieder einige Stufen zurück in die Stadt.
Die Tage verfliegen zu schnell, bald gehts zurück nach Yangon. Wir hatten zusammen eine tolle Zeit. Die Kinder haben harmonisch zusammen gespielt und wir konnten Urlaub und Kultur perfekt verbinden. Vor dem Weiterflug nach Singapore haben wir noch Zeit für einen Abstecher in die Stadt zur Shwedagon Pagode, dem Wahrzeichen der Stadt. Die riesige goldene Kuppel beherbergt eine weitere Haarreliquie Buddhas. Kein Gebäude der Stadt darf höher sein als die Spitze der Kuppel!
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